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Reportagen

Zadar macht happy

Altstadt Zadar

Die Altstadt von Zadar liegt auf einer Halbinsel, die gesäumt ist von Promenaden. Auf der Westseite sind der „Gruß an die Sonne" und die Meeresorgel installiert.

© Adobe Stock/James

Platz Altstadt Zadar

Weil sich zwischendrin immer wieder weite Plätze öffnen, wirkt Zadars Altstadt nie eng und dunkel.

© Manfred Blanke

Straßen in der Altstadt Zadar

Die Steine in den Straßen der Altstadt sehen aus wie blank poliert. Sie sind uralt, Millionen Schritte haben sie abgenutzt, ihre Kanten geglättet.

© Manfred Blanke

Meeresorgel von Architekten Nikola Bašic

Die Meeresorgel von Architekten Nikola Bašic ist ein experimentelles Musikinstrument an der Küste von Zadar, wo sich Einheimische wie Touristen gerne auf die Stufen am Kai setzen, um den ungewöhnlichen Tönen zu lauschen.

© Manfred Blanke

 

Sonnenuntergang Zadar

Marc Twain soll gesagt haben, dass Zadar den schönsten Sonnenuntergang der Welt hätte.

© Manfred Blanke

Gruß an die Sonne Zadar

Für die Installation „Gruß an die Sonne" von Nikola Bašic wurden 300 Solarelemente in den Steinboden der Uferpromenade eingelegt.

© Iter Croatia

 

Gruß an die Sonne Zadar

Sobald es Abend wird leuchten die LED-Plättchen auf, so als würde das Lichtspiel die untergehende Sonne grüßen.

© Iter Croatia

Strand von Borik

Etwas von der Innenstadt entfernt liegt der Kiesstrand von Borik, an dem auch das „Falkensteiner Premium Camping Zadar" liegt. Dahinter verläuft eine Betonpromenade, die einen begrünten Liegebereich mit Pinien abtrennt.

© Mirko

Falkensteiner Premium Camping Zadar

Sieben Glamping-Zelte bietet „Falkensteiner Premium Camping Zadar" an.

© Mirko

 

Glamping-Zelt Falkensteiner Premium Camping Zadar

Im Stil eines klassischen Safarizeltes gehalten, verfügen sie über drei separat zugängliche Schlafzimmer, ein Badezimmer mit Handtuchwechsel-Service sowie eine Sonnenterrasse inklusive Liegen.

© Falkensteiner Michaeler Tourism Group AG

Glamping-Zelt Falkensteiner Premium Camping Zadar

Die Glamping-Einheiten, bieten auf zwei Ebenen und gesamt 50 Quadratmetern Platz für bis zu sechs Personen.

© Falkensteiner Michaeler Tourism Group AG

Die schöne Stadt an der kroatischen Adria ist perfekt für einen Citybreak und/oder Badeurlaub. Sie punktet mit historischem Flair, jungem Publikum und coolen „Spielereien“. Und seit diesem Sommer mit einem Premium-Campingplatz direkt vor den Toren der Stadt

Gudrun Rentsch (Text)

Camping und Kroatien. Untrennbar verbunden in meiner Erinnerung, durch viele, viele Urlaube in meiner Kindheit, damals natürlich noch im früheren Jugoslawien. Zu sechst im Opel Rekord Caravan auf dem Weg gen Süden, die vier halbwüchsigen Kinder eingekeilt auf der Rückbank. Klimaanlage Fehlanzeige. Im Kofferraum ein Steilwandzelt für Eltern und etlicher Hausstand, zwei Hundehütten für uns als Schlafzelte. Staus waren seinerzeit noch nicht obligatorisch, so dass – ähnlich wie heutzutage – nach acht bis elf Stunden Fahrt das Meer erreicht war, die letzte(n) Stunde(n) schon auf der unvergessen spektakulären Küstenstraße dahingondelnd.

Als eingespieltes Team hatten wir die Zelte binnen einer halben Stunde aufgestellt, die strategisch optimale Verteilung der jedes Jahr weniger zählenden Zeltheringe: Erwachsenensache! Wir Kinder waren da (wer Glück hatte, dem passten gerade die familieneigenen Badeschuhe) schon auf dem Weg zum Meer. Glasklar, sausalzig, grober Kies und Seeigel – alles wie gehabt. Wunderbar.

Kroatien: Immer schon perfekt für Zelt-Urlaub am Meer

Wir waren oft mit den Zelten an der kroatischen Adria. Erst in Istrien, auf diversen Inseln, dann immer weiter die Küste runter. Zuletzt hatte sich irgendwie Zadar eingebürgert, tagsüber irgendwo draußen vor der Stadt am Strand rumtoben oder -hängen und abends zum Eisessen und Bummlen ins historische Zentrum mit den tollen weißen Straßen – da waren alle glücklich.

Irgendwann passte der Camping-Kosmos nicht mehr ins eigene Urlaubsbild, Jugoslawien löschte sich eh selber für einige Jahre von der touristischen Landkarte. Nachdem auch die eigenen Kinder trotz durchdesignter Zeltfreizeitangebote keine überzeugten Anhänger des ungezwungenen Ferienstils werden wollten, geriet dieses Urlaubsmodell bei uns in der Familie eher in den Hintergrund.

Modernes Campen von Abenteuer bis Wellness

Bis vor Kurzem. „Glamping in Zadar“ lockte die Werbung des gerade eröffneten „Falkensteiner Premium Camping Zadar“. Plötzlich war alles wieder da: der Geschmack würziger Cevapcici auf der Zunge, der essigsauere Geruch des rustikalen Tomaten-Gurkensalats in der Nase, das dunkelblaue Meer mit den unzähligen Inselchen am Horizont vor den Augen. Ein Zeichen!? Zumindest der Grund für die Idee, meinen mittlerweile erwachsenen Söhnen – und den Neffen gleich noch dazu – den Zauber eines Campingurlaubs in Kroatien vielleicht doch noch nahezubringen. Der Joker: das Glamping-Zelt für sechs Personen, bestückt mit richtigen Betten, Klimaanlage, Dusche und WC im Zelt, Küche voll eingerichtet. Der Campingplatz im Vorort Borik bietet direkten Strandzugang, Supermarkt, Pool, Restaurant, sogar ein Spa –  alles brandneu. Und alle 20 Minuten fährt ein Bus ins Zentrum von Zadar. Eine top Kombination. Wie früher schon ;-)

Ja, ja, irgendwann ist gut mit Reminiszenzen. Es ist sowieso alles anders und spannender geworden. Angefangen beim Campingplatz. Ein paar Zelte stehen tatsächlich da, dazu noch etliche Wohnwagen und Campingmobile. Den Löwenanteil des Areals belegen so genannte „Mobile Homes“, fest installierte, containerartige Unterkünfte, ebenfalls luxuriös ausgestattet, die größte Variante für bis zu sieben Personen sogar mit drei (!) Bädern und Mikrowelle in der Küchenzeile.

Zentrale Lage, aber nicht exklusiv

„Viele Menschen suchen beim Camping eine direkte Verbindung zur Natur“, nennt der Leiter der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen, Ulrich Reinhardt, eine Erkenntnis aus Befragungen. Und: „Die neue Freude am Campen liegt auch an den zunehmend besser ausgestatteten Campingplätzen. Keiner muss heute mehr eine halbe Stunde lang anstehen, um dann vielleicht unter dünnem Wasserstrahl kalt zu duschen. Im Gegenteil. Ein Großteil der Campingplätze bietet viel Komfort, von sauberen Dusch- und Toilettenanlagen über Waschmaschinen, Schwimmbecken, Sportanlagen bis hin zu guten Restaurants.“

Besser könnte man die Vorzüge des „Falkensteiner Premium Camping Zadar“ nicht zusammenfassen. Im Bereich Camping ist das schon großes Kino. Beim Glamping, das ja eigentlich für „glamourous Camping“ stehen soll, gibt es ein paar Punkte Abzug: Die Glamping-Zelte stehen wie ein kleines Indianerdorf mitten im Areal, von drei Seiten dicht umzingelt von „Mobile Homes“. So komfortabel die Einrichtung ist, der Lage fehlt jeglicher Hauch von Glamour. Dafür ist wiederum der Preis mit 190 Euro pro Nacht für sechs Personen in der Hochsaison sehr in Ordnung. Und letztlich wollen wir ja an den Strand (Kies aber mit Schatten!), Ausflüge machen oder in die City. Denn Zadar hat sich in eine hippe junge Stadt verwandelt, mit Talent zur Partyhochburg. Eine Stadt in Bewegung, die Alt und Neu perfekt verbindet.

Abends verwandelt sich die halbe Altstadt in ein Freiluftrestaurant

Wie viele andere Städte an der kroatischen Adria hat Zadar eine wechselvolle Geschichte: von den Griechen gegründet, vom zweiten Jahrhundert vor Christus bis zum sechsten Jahrhundert in römischer Hand, bis zum elften Jahrhundert unter byzantinischer Herrschaft. Dann von den Venezianern erobert. Später zeitweise von Österreich, Frankreich und Italien beherrscht, im Zweiten Weltkrieg fast vollständig von den Alliierten zerstört.

Von dem fußballfeldgroßen Forum Romanum ist nicht viel übriggeblieben: Einige niedrige Mauerstreifen und Bruchstücke von Säulen dienen heute vor allem als Kletterparcours für Kinder oder Ruheplätze für pflastermüde Touristen. Als würde sie schon immer dazugehören, bewacht die archaisch wirkende Rundkirche Sv. Donat das Ruinenfeld des römischen Forums. In gewisser Weise tut sie das auch, wurde sie im 9. Jahrhundert doch aus Resten römischer Bauten errichtet.

Die Altstadt von Zadar ist überschaubar. Enge Gassen mit winzigen, traditionellen Handwerkerläden von Schmuck bis Schokolade und kleinen Boutiquen wechseln sich ab mit breiten, prachtvollen Straßen gesäumt von großen Geschäften und Modeketten. Weil sich zwischendrin weite Plätze öffnen, wirkt es nie eng. Das Zentrum ist ein bunter Mix der Geschichte: Historische Gebäude werden bis heute genutzt oder sind im Laufe der Jahrhunderte umgebaut worden. Mittelalterliche Stadtmauern und Kirchen stehen neben Stadtpalästen aus dem 19. Jahrhundert, der Hauptplatz ist von Renaissancebauten umgeben und mit seinen Cafés ein beliebter Treffpunkt der Einwohner und Besucher.

Promenaden umrunden direkt am Meer die knapp 80.000 Einwohner zählende Stadt (8000 Studenten). Zadar liegt auf einer Landzunge im Mittelmeer, bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war es eine einzige Festung. Nur vier Tore führten in die Altstadt: imposante venezianische Bauwerke und beliebte Ausgangspunkte geführter Stadtrundgänge.

Wenn das Meer pfeift

Wer in der Stadt spazieren geht, den zieht es schon bald ans Wasser. Still und dunkelblau umgibt es die Halbinsel, plätschert an die steinerne Promenade, lässt im Hafen teure Yachten auf kleinen Wellen schaukeln. Und spuckt Töne: Es röhrt und klagt, es säuselt und flötet. Die im Jahr 2005 erbaute Meeresorgel von Nikola Basic zählt zu den Hauptattraktionen Zadars.

Dumpfe Klänge wie die eines Schiffshorns dringen aus den Öffnungen einer Treppe am Kai, erzeugt durch Orgelpfeifen im Meer. Je nach Wellengang ändern sich Töne und Lautstärke. Wenn ein vorbeifahrendes Schiff Wellen in die „Orgelpfeifen“ drückt, klingt es, als hätte das Meer Schluckauf.

Am Abend wird es voll am Küstenabschnitt um die Meeresorgel. Doch dann geht es gar nicht mehr um die Musikinstallation, sondern um den Sonnenuntergang. Alfred Hitchock soll gesagt haben, in Zadar gäbe es den schönsten Sonnenuntergang der Welt. So weit würde ich vielleicht nicht gehen, aber wunderschön ist er auf jeden Fall. Alles versammelt sich, viele haben Wein und Snacks dabei. Die über dem Meer untergehende Sonne wird beobachtet und dann, wenn sie das Meer berührt und langsam verschwindet, applaudieren alle. Was für ein netter Moment!

Aber der Zauber dauert an. Nur wenige Meter entfernt tritt nach Einbruch der Dunkelheit eine weitere Installation von Nikola Basic in Aktion: der Gruß an die Sonne. Ein Kreis mit 22 Metern Durchmesser aus Glasplättchen und darunter liegenden Solarzellen. Sie speichern tagsüber das Sonnenlicht und beginnen nach Einbruch der Dunkelheit in verschiedenen Farben unterschiedlich lang zu leuchten. Manchmal wird auch Musik gespielt und Menschen tanzen auf ihnen. Magische Schauspiele in Zadar – jeden Abend.