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Reportagen

Warm-up an der Costa Blanca

Blick auf Alicante Stadtviertel Santa Cruz

Alicantes Altstadtviertel Santa Cruz mit der Konkathedrale San Nicolás de Bari in der Abenddämmerung

© Adobe Stock/vli86

Strand von Benidorm

Spektakuläre Skyline Benidorms entlang der Küste, die der Stadt auch den Beinamen „Manhattan Spaniens“ beschert hat.

© Adobe Stock/lunamarina

Altstadt Altea

Pittoreske Altstadt von Altea mit der Kathedrale Nuestra Señora del Consuelo

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Blick auf Calpe mit seinen feinen Sandstränden; mehrere Zivilisationen haben den Küstenort im Laufe der Jahrhunderte besiedelt, wovon zahlreiche Spuren zeugen: die schöne Altstadt, Denkmäler wie der Torreó de la Peça oder die römische Stätte der Baños de la Reina

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Stausee Presa de Guadalest

Blick von der maurischen Festungsanlage Guadalest auf den türkisfarbenen Stausee Presa de Guadalest

© Gudrun Rentsch

Barceló La Nucia Hills

Paradiesischer Garten im Hotel „Barceló La Nucia Hills"

© www.barcelo.com

Die Provinz Alicante mit ihren weiten Stränden, lebhaften Städten und charmanten Dörfern im grünen, bergigen Hinterland ist im Frühling der reinste Balsam für wintermüde Seelen.

Gudrun Rentsch (Text und Bilder)

Das mit über 300 Sonnentagen und einer Durchschnittstemperatur von 18 Grad Celsius perfekte Klima ermöglicht an der Costa Blanca ein breites Freizeitangebot wie Wanderungen, Golfen, Radtouren und Sightseeing das ganze Jahr über. Alicante, die Hauptstadt, ist per Flieger von vielen deutschen Städten aus günstig zu erreichen. Strand, Shopping, Kultur – alles da. Und überschaubar, perfekt also für ein Wochenende oder als erster Stopp für einen längeren Aufenthalt in der Sonne. 

Auf Anhieb verliebt man sich nicht. Alicante ist eine Stadt, die einen zweiten Blick braucht. Am besten von ganz oben, von der Burg Cas-tillo de Santa Bárbara, auf dem 166 Meter hohen Monte Benacantil. Die flächenmäßig größte Burganlage Europas, deren Spuren bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen, lässt sich auch bequem per Fahrstuhl erreichen. Sie erlaubt einen fantastischen Blick auf Alicante und die sich unmittelbar an die Stadt anschmiegenden Strände. Der Strand von San Juan im Norden der Stadt ist der bekannteste und mit einer Länge von fast drei Kilometern eine gute Adresse für Badefreunde.

Lieber Kultur? Mehr als ein Dutzend Museen stehen zur Auswahl: Eines der schönsten ist das MACA in der Altstadt, das Museum für Zeitgenössische Kunst – es beherbergt u.a. Werke von Eduardo Chillida, Pablo Picasso, Salvador Dalí und Joan Miró. In der Calle López de Osaba im nördlichen Teil der Stadt liegt das Marq, das erste Archäologische Museum der Welt des 21. Jahrhunderts. Es schickt den Besucher auf eine faszinierende Zeitreise: von der prähistorischen Zeit bis in das Spanien von heute.

Benidorm avanciert zur Öko-Vorzeige-Destination 

An der Küste reiht sich ein Ferienort an den nächsten, Benidorm ist wohl der beliebteste und auch der größte Urlaubsort der Costa Blanca, eine absolute Partyhochburg. Nirgendwo sonst in der Provinz Alicante findet man eine so hohe Dichte an Hochhäusern und Wolkenkratzern. Dass Kritiker Benidorm als öde Asphaltwüste bezeichnen, wischt Bürgermeis-ter Toni Pérez vom Tisch: „Wir haben Gäste, die kommen vier- oder fünfmal im Jahr und in verschiedenen Jahreszeiten.“ Unerwartet bekommt die Betonburg derzeit übrigens Rückendeckung von Umweltschützern: Benidorm, so sagen sie, versiegle die geringstmögliche Bodenfläche. 

Schneeweißes Altea und kunterbuntes Villajoyosa

Wer pittoreske Iberia-Romantik sucht, ist zehn Kilometer nordöstlich besser aufgehoben: Dort erfreut die Altstadt von Altea mit entzückenden Gässchen und der Kirche Nuestra Señora del Consuelo mit ihren blau-weiß gekachelten Kuppeln. Zahlreiche Galerien, Schriftsteller und Musiker haben sich hier angesiedelt. 

Wohl einzigartig an der gesamten Costa Blanca ist das kunterbunte Küstenstädtchen Villajoyosa. Die befestigte, am Fluss Amadorio gelegene Altstadt besitzt eine wunderschöne Küs-tenfront mit bunt gestrichenen Häusern. Sie halfen einst den Seeleuten bei der Orientierung. Gegen Abend im Hafen findet eine lebhafte Auktion statt, bei der der Tagesfang, Fisch und Meeresfrüchte, versteigert wird. 

Auch das Hinterland der Costa Blanca birgt jede Menge angenehme Überraschungen wie die maurischen Dörfer mit ihren attraktiven Festungen wie Guadalest oder Naturschutzgebiete wie den Naturpark Sierra Mariola mit seinen duftenden Kräuterfeldern oder die Sierra de Maigmó mit ihrer atemberaubenden Sicht auf die Küste. Ein bezauberndes Naturschauspiel bieten die Fuentes del Algar, eine Gruppe von Wasserfällen und natürlichen Pools, die durch kleine Wasserkanäle oder Flüsse verbunden sind, in denen man schwimmen und die Landschaft genießen kann.

Tourismus-Boom im Hinterland

La Nucía mit der Sportstadt Camilo Cano, in der sich u.a. ein hochmodernes Leichtahtletik- und Fußballstadion befindet, sagt bislang wohl nur Profisportlern etwas: Der ruhige Ort, 10 Kilometer von Benidorm in den Bergen gelegen, mausert sich gerade zur neuen Tourismusdestination. Letztes Jahr eröffneten hier gleich zwei Fünf-Sterne-Resorts (ein drittes ist noch im Bau), alle ideal gelegen für Wanderungen und Fahrradtouren, etwa im Naturpark Sierra Helada, oder für Ausflüge zu den Highlights der Costa Brava. 

Das „Barceló La Nucia Hills“ besticht durch avantgardistisches Design und spricht mit seinen Apartments vor allem Familien oder kleinere Reisegruppen an. Im benachbarten „Barceló La Nucia Palms“ dagegen begeistern geräumige Zimmer und Suiten und ein oasengleicher Palmengarten mit Pool. Als Highlight hier gilt die „B-Heaven“, eine Rooftop-Bar auf dem Dach des Hotels mit Blick auf die Sierra de Aitana und das Meer. 

Tapas-Weltreise auf den Spuren von Christoph Kolumbus

Beiden Hotels gemeinsam ist das vielfältige und exzellente Gastronomieangebot. Empfehlenswert: die kulinarische „Tapas-Weltreise“ von Küchenchef Salvador Sentas. Da werden z.B. ecuadorianische Garnelen-Ceviche mit getrockneter Banane, Alicante-Salat mit Thunfisch, gebratene Schweinerippen-Quesadilla und kubanische Rapa-Vieja-Kroketten serviert. Höhepunkt dieses Bacchanals: ein Cremaet aus Valencia. Für diese Kaffespezialität viel Zucker in ein Glas geben, viel Rum dazu, das Ganze verrühren, erhitzen und dann flambieren – bis sich der Zucker aufgelöst hat. Anschließend vorsichtig über einen Löffelrücken einen Espresso drauflaufen lassen, dann wird mit Zimt, Kaffeebohnen und Zitronenschale gewürzt und garniert. Das hat Wumms!