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Reportagen

Check-in: Auf der Rigi

Dampflok „Sibni“ mit historischem Kurswagen

© Rigibahn

Blick auf die Rigi mit Rigi Kulm und Rigi Staffel (Mitte) sowie Vierwaldstättersee

© Adobe Stock/Lev

Drehscheibe für die Rigibahn in Vitznau, um 1890

© Rigibahn

Heizer an der restaurierten Dampflok Nr. 7

© Rigibahn

Im Salonwagen „Belle Epoque“, hier mit einem Schauspieler als Niklaus Riggenbach, 2021

© Rigibahn

Das „Regina Montium“ im „Kräuter Hotel Edelweiss“ wurde für seine Küche mehrfach ausgezeichnet.

© Kräuter Hotel Edelweiss

Gregor Egger Vörös hat rund um das „Kräuter Hotel Edelweiss“ einen 1400 qm großen Garten mit über 400 Kräutern, Beeren und seltenen Gemüsearten angelegt.

© Andrea Scholz

Ein Feuerwerk der Farben beim Sonnenuntergang und beim Sonnenaufgang auf der Rigi Kulm

© Tina Engler

1871 weihte der Erfinder des Zahnradbahn-systems, Niklaus Riggenbach, mit der Vitznau-Rigi-Bahn die erste Bergbahn Europas ein. Dieses Jahrhundertereignis schob eine Entwicklung an, die schon wesentlich früher begonnen hatte, und veränderte das touristische Gesicht der Zentralschweiz tiefgreifend. 

Andrea Scholz (Text)

Regina Montium

Die Rigi mit ihren Grashängen ist ein eher lieblicher Berg – verglichen mit dem gegenüberliegenden Pilatus, der majästetisch in den Fels gemeißelt ist. Der Name Rigi ist wahrscheinich geologischer Natur und leitet sich von den noch heute deutlich sichtbar schief gestellten Nagelfluhrippen, den sog. „Riginen“, her. Der Beiname Königin der Berge hat seinen Ursprung im 15. Jh.;1479 beschrieb der Humanist, Geograf und Dekan des Klosters Einsiedeln, Albrecht von Bonstetten, die Rigi erstmals als „Regina Montium“. 

Die Rigi wurde bereits im Frühstadium des Tourismus im 19. Jh. ein Modeberg. Doch sie hatte schon vorher als Wallfahrtsort Geschichte geschrieben. Schon Mitte des 19. Jhs. tummelten sich bis zu 40.000 Reisende auf dem berühmten Aussichtsberg zwischen Vierwaldstätter- und Zugersee. Der Aufstieg erfolgte damals zu Fuß oder auf Pferderücken. Noble Gäste wurden in Sänften den Berg hinaufgetragen. Wie 1868 Queen Victoria, die hellauf begeistert war.

Abdampfen mit der „Sibni“

Das Werk ist vollbracht. Die Lok Nr. 7 alias „Sibni“ dampft wieder auf die „Königin der Berge“. Die Dampflok wurde im Jahr 1873 von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM in Winterthur gebaut. Nach 64 Betriebsjahren wurde sie im Jahr 1937 ausrangiert. 1959 kam sie ins Verkehrshaus der Schweiz nach Luzern und nun eben wieder zurück auf die Rigi. Dieser Herzenswunsch wurde nicht zuletzt dank der Stiftung Rigi Historic möglich gemacht. Die Stiftung setzt sich für den Erhalt der historischen Fahrzeuge und Gebäude an der Rigi ein. Der Fahrplan mit Terminen für 2022 und verschiedenen Abfahrtsorten findet sich unter www.rigi.ch. Eine Vorab-Reservierung ist zwingend! 

Aussichtsreich

Mit 1797 m ü. M. ist Rigi Kulm der höchste Gipfel der Rigi. Der Blick schweift über 13 Seen und ein Meer aus Gipfelzacken. Der 360°-rund-um-Blick ist legendär. Erreichbar mit den Zahnradbahnen ab Vitznau oder Arth-Goldau bietet Rigi Kulm alles für einen unvergesslichen Ausflug. Wer im „Rigi Kulm-Hotel“ (gegründet 1816!, heute lässiger 3-Sterne-Komfort) übernachtet, hat die Chance, ein himmlisches Schauspiel zu erleben: ein Feuerwerk der Farben beim Sonnenuntergang und beim Sonnenaufgang. Infos: rigi.ch/erleben/geniessen-am-berg/rigi-kulm

Candlelight-Dinner mit Stil

Nach der historischen Bergfahrt ab Vitznau im Salonwagen „Belle Epoque“ mit charmanter Hostessen-Begleitung erwartet die Gäste auf Rigi Kulm die majestätische Abendstimmung mit königlicher Aussicht. Nach der anschließenden Rückfahrt oder einer kurzen Wanderung nach Rigi Staffel wartet ein köstliches 3-Gang-Candlelight-Dinner im Restaurant „Lok 7“. Den Abschluss dieses romantischen Sommerabends bildet die Rückfahrt im Kurszug nach Vitznau. Kostenpunkt: CHF 135/Pers. ohne Getränke (ca. 131 EUR). Termine: 2., 23. Juli, 27. Aug., 10. Sept., 1. und 8. Okt. Infos: shop.rigi.ch/de/product/candlelight-dinner-auf-der-rigi

Ein Tag mit dem Rigi-Älpler

Zur Alphütte Chäserenholz gelangt man ab Rigi Kulm nach einer gut 20-minütigen Wanderung, wo man ins urtümliche Bergbauernleben eintaucht. Nach dem Genuss einer zünftigen „Alpen-Bowle“ stellen die Teilnehmer unter Anleitung von Vater oder Tochter Kennel selbst einen Rigi-Alpkäse her. Beim anschließenden Alpen-Barbecue mit Panoramablick kommt Feststimmung auf. Ein Spaziergang durch lichte Waldpartien und über saftige Alpweiden rundet den Besuch beim Rigi-Älpler ab. Buchbar täglich Mai bis Oktober, für Gruppen 10 bis 40 Personen, Berg- und Talfahrt im Kurszug (bis Rigi Kulm, ab Rigi Staffel). Infos: Tel. 0041/41/8550206

Geheimtipp für Genießer

Direkt an der Haltestation Staffelhöhe der Vitznau-Rigibahn befindet sich im Kräuter Hotel Edelweiss mit dem „Regina Montium“ eines der ungewöhnlichsten Restaurants der Schweiz. Die jungen Besitzer Gabriella und Gregor Egger Vörös haben sich auf die Verarbeitung von Schweizer Produkten verlegt, bevorzugt Bio und aus der nächsten Umgebung. Herzstück dieser Strategie ist ein vom Hausherrn auf 1550 m Höhe angelegter, 1400 qm großer Garten mit über 400 Kräutern, Beeren und seltenen Gemüsearten, die Küchenchef Benedikt Voss die schier unerschöpflichen Ingredienzen für seine exquisite Terroirküche liefern. Fünf oder neun Gänge stehen abends zur Auswahl. Fische von den nahen Seen, Fleisch von den umliegenden Bauern, selbst gezogenes Gemüse, alles gekonnt mit Jus, Fonds und Pasten kombiniert, deren geschmackliche Sensationen in ihrer Stimmigkeit einfach nur glücklich machen. Preisbeispiel: Herbal Spezial „Churz Wäg“ (1 Ü im „Kräuter Hotel Edelweiss“, Frühstücksbuffet mit hausgemachten Bioprodukten, herbales 9-Gang-Überraschungsmenü im Gourmetrestaurant, ab CHF 560/DZ (ca. 546 EUR). Infos: kraeuterhotel.ch/de