Check-in: Im Marchfeld

Der 1996 gegründete Nationalpark Donau-Auen bewahrt auf mehr als 9600 ha Fläche die letzte große Flussauenlandschaft Mitteleuropas.
© WTG/Michael Liebert

Typische Auenlandschaft: weitflächige Schotterbänke an der Donau
Manfred Rosenberg

Im Nationalpark Donau-Auen lebt die letzte intakte Population der die Europäische Sumpfschildkröte, die einzige heimische Schildkrötenart in Österreich.
© Erica Gebhart

In Mailberg sind rund 300 ha mit Weinstöcken bepflanzt, die von unzähligen Weinbauern bewirtschaftet werden.
© Weinviertel Tourismus/Doris Schwarz-König

Schloss Hof, das größte der sechs Marchfeld-Schlösser und ehemals Landsitz von Prinz Eugen von Savoyen und Maria Theresia, ist immer einen Ausflug wert.
© SKB/Lois Lammerhuber
Der Osten des niederösterreichischen Weinviertels überrascht mit seiner Vielfalt.
Gudrun Rentsch (Text und Bilder)
Das Marchfeld ist die größte Ebene Österreichs und bekannt für seine idyllischen Weiten. Im Osten bildet die March die Grenze zur Slowakei, im Süden wird das Marchfeld von der Donau – dem zweitlängsten Fluss Europas – abgegrenzt. Die Region zwischen den euro-päischen Metropolen Wien und Bratislava ist einerseits die trockenste, andererseits die fruchtbarste Gegend Österreichs und gilt als die Korn- und Gemüsekammer des Alpenlandes.
Knackig frisch & exotisch
Die guten Böden und das pannonische Klima bieten optimale Voraussetzungen für köstliche Zwiebeln, Erbsen, Karotten, Spinat, Zuckermais, Spargel, Erdbeeren und vieles mehr. Zahlreiche Hofläden, Shops und Märkte verkaufen vor Ort regionale Produkte höchster Qualität direkt vom Erzeuger (marchfeld.weinviertel.at/direktvermarkter). Außerdem wachsen hier auch eine Vielzahl an wahren Exoten – von Artischocken über Sanddorn bis zu Minikiwis. Der Biohof Böchzelt (marchfeldminikiwi.at) etwa züchtet seit einigen Jahren Marchfeld-Minikiwis und verarbeitet einen Teil der Ernte zu Fruchtaufstrichen, Fruchtsenf, Schnaps und Likör, die Produkte gibt es im eigenen Hofladen zu kaufen. Und der rund 6 ha große Marchfelder Bio-Sanddorn-Garten von Veronika und René Burik (sanddorngarten.com) befindet sich inmitten des Marchfelder Schlösserreichs. Sanddorn hat einen 10-mal höheren Vitamin C-Anteil als Zitrusfrüchte, verfügt über immunstärkende Inhaltsstoffe und ist reich an zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen. Den Burik-Sanddorn finden Konsumenten im Hofladen oder im Online-Shop als Fruchtaufstriche oder Saft sowie in den Produkten des Produzenten „Sandicca“ (sandicca.com), z.B. als Frische-Nahrungsergänzungsmittel, natives Sanddornöl und biozertifizierte Hightech-Kosmetikserie. Nach Voranmeldung können Interessierte den Sanddorn-Garten und Hof auch besuchen.
Freier Fluss, wilder Wald
Der 1996 gegründete Nationalpark Donau-Auen (donauauen.at) bewahrt auf mehr als 9600 ha Fläche die letzte große Flussauenlandschaft Mitteleuropas. Seltene Tier- und Pflanzenarten sind heimgekehrt oder haben ihre Bestände verbessert. So konnte sich der Seeadler in den letzten 20 Jahren im Nationalpark mit mehreren Paaren wieder ganzjährig etablieren. Ziesel, Europäische Sumpfschildkröten (die letzte intakte Population der einzigen heimischen Schildkrötenart in Österreich!) und charakteristische Schlangenarten sind in Gehegen auf der Schlossinsel beim NP-Infozentrum auf Schloss Orth zu bewundern. Die Unterwasserbeobachtungsstation dort ermöglicht einzigartige Ausblicke in ein Gewässer, einem Tauchgang gleich – zahlreiche heimische Fische tummeln sich vor den Glasscheiben. Ein weitläufiges Wegenetz lädt zu Erkundungstouren ein. Einige Routen sind zum Radfahren freigegeben, durch den Nationalpark führen auch der Weitwanderweg 07 (weitwanderweg.at) und der Donauradweg (donau-radweg.info), der über Hainburg nach Ungarn führt.
Adebars Kinderstube
Die größte Attraktion der March-Auen ist die Weißstorchkolonie beim Schloss Marchegg. Urkundlich das erste Mal 1890 erwähnt, umfasst sie heute bis zu 40 beflogene Horste. Nicht nur auf den alten Eichen, sondern auch auf den Kaminen des Schlosses fühlt sich Meister Adebar mittlerweile heimisch. Das Storchenhaus Marchegg (storchenhaus-marchegg.at) ist das Informationszentrum für Naturtourismus in den March-Auen, eigens geschulte Naturführer bieten spannende Touren an.
Psst! Bitte Weitersagen!
Noch bis 13. November lädt die aktuelle niederösterreichische Landesausstellung MARCHFELD Geheimnisse – Mensch.Kultur.Natur (noe-landesausstellung.at) in Schloss Marchegg zu einer faszinierenden Neuentdeckung des Marchfelds ein. Bereits vor 30.000 Jahren hinterließen Menschen erste Spuren in dieser Region im Herzen Zentraleuropas.
Prunk, Pracht & Picknick
Geschichte(n), Legenden und Persönlichkeiten prägten die Jahrhunderte im Marchfelder Schlösserreich (schloesserreich.at). Die Marchfelder Schlösser, Schloss Hof, Niederweiden, Eckartsau, Marchegg und Orth, gewähren spannende Einblicke in die original eingerichteten kaiserlichen Gemächer. Innen wie außen beeindrucken die Schlösser mit barocker Baukunst und herrlichen Gartenanlagen. Täglich locken Schlossführungen und die Gartenanlagen zu ausgiebigen Spaziergängen.
Tipp: ein Picknick auf Schloss Hof oder Schloss Niederweiden machen, fertig gepackte Körbe kann man unter schlosshof-gastronomie.at/picknick vorbestellen. Außerdem lässt es sich hier wunderbar heiraten und auf den jährlichen Oster- und Weihnachtsmärkten im wahrsten Sinne des Wortes lustwandeln.

Urkundlich das erste Mal 1890 erwähnt, umfasst die Weißstorchkolonie beim Schloss Marchegg heute bis zu 40 beflogene Horste.
© Erica Gebhart

Beim Winzerhof Küssler in Grub an der March gibt nicht nur hervorragende Weine, sondern auch sieben einzigartige Weinfass-Suiten.
© Elisabeth Helfer

Das Marchfeld-Schloss Eckartsau bildet eine grandiose Kulisse für Hochzeiten und andere Festlichkeiten.
© Elisabeth Helfer
Wohnen beim Winzer
Herzlich werden die Gäste in dem 1930 errichteten Winzerhof Küssler (kuessler.at) in Grub an der March begrüßt. Es gibt nicht nur hervorragende Weine, sondern auch acht romantische Doppelzimmer, ein Ferienhaus für bis zu elf Personen sowie sieben einzigartige Weinfass-Suiten. Besonders beliebt sind die Weinführungen in der Kellerei, die Weinverkostung im 300-jährigen Kellergewölbe und das Schmankerlessen im alten Eiskeller.
Für Auge und Gaumen
Direkt in die k. und k.-Zeit werden Gäste im Marchfelderhof in Deutsch-Wagram (marchfelderhof.at) katapultiert: überbordende Deko, gutes Essen, viel Schmäh. Super schön liegt das Uferhaus in Orth (uferhaus.at) an der Donau, das Gasthaus ist bekannt für seine Fischspezialitäten, z.B. Serbischer Karpfen.