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Reportagen

Check-in: Groningen

Hotspots: die Anleger Hoge der A (re.) und Lage der A (li.)

Hotspots: die Anleger Hoge der A (re.) und Lage der A (li.)

© Frauke van der Beek

Auf dem Vismarkt preisen Marktleute ihre Waren an, während Radfahrer sich ihren Weg durch die Fußgänger suchen.

Die historischen Gebäude rund um den Vismarkt beherbergen Gaststätten und Geschäfte. Fußgänger aufgepasst: Auch hier sind viele Radfahrer unterwegs!

© Frauke van der Beek

Das auffällige Groninger Museum ist ein bunter, spektakulärer Museumsbau für Kunst und Kulturgeschichte, der wie eine Insel im Verbindingskanaal zwischen Innenstadt und Hauptbahnhof liegt.

Das auffällige Groninger Museum ist ein bunter, extravaganter Museumsbau für Kunst und Kulturgeschichte, der wie eine Insel im Verbindingskanaal zwischen Innenstadt und Hauptbahnhof liegt.

© Frauke van der Beek

Das Pepergasthuis ist eines der Hofjes in Groningen, die öffentlich zugänglich sind.

Das Pepergasthuis ist eines der Hofjes (Wohnhausensembles um einen Innenhof herum) in Groningen, die öffentlich zugänglich sind.

© Frauke van der Beek

Urig und modern, trubelig und relaxt – auf Stippvisite in der niederländischen Studentenstadt

Frauke van der Beek (Bilder und Text)

Dass die Hauptstadt der Provinz Groningen so frisch und lässig zugleich wirkt, liegt sicherlich daran, dass sie seit 1614 eine Universität hat und zusammen mit der Fachhochschule Hanzehogeschool Groningen hier rund 62.000 Studenten eingeschrieben sind. Auch die stete, frische Brise, die durch die urigen Gassen und über die Grachten weht, die offenen, herzlichen Menschen und der Mix aus historischer und moderner Architektur sowie die fröhlich klingende Sprache machen sofort gute Laune und Lust, die Stadt zu Fuß oder – typisch holländisch – auf dem Fahrrad zu erkunden (fietsverhuurgroningen.com/de). Und wer mit der Bahn anreist, hat schon am Hoofdstation Groningen sein erstes Wow-Erlebnis: Der heutige, Ende des 19. Jhs. errichtete Hauptbahnhof mit der prächtigen Bahnhofshalle zählt zu den schönsten Bahnhöfen der Niederlande. Ein Blickfang auf dem Bahnhofsplatz ist die weiße Statue Peerd van Ome Loeks.
 

Wussten Sie schon …

dass die Bahnhofshalle ein sog. „salle des pas perdus“ ist? Eine Wandelhalle bzw. wörtlich übersetzt ein Saal der verlorenen Schritte. Dies bezieht sich auf die Akustik der imposanten Halle, aber auch auf ihre Funktion als Warteraum, in dem man wartend umherläuft und so mehr oder weniger sinnlos seine Schritte setzt.

Ansichten & Aussichten

Mit seinen 97 m ist der über 500 Jahre alte Martinitoren, der Turm der Martinikerk, noch immer das höchste Gebäude der Stadt. Eine Wendeltreppe führt zu zwei Aussichtsplattformen in 39 und 58 m Höhe. Die einzigartigen Blicke über die Stadt lohnen den steilen Aufstieg (nur mit Führung, Martinikerkhof 1, visitgroningen.nl/de/martinitoren; martinikerk.nl). 

Alle, die neugierig auf die Welt von heute und morgen sind, sollten die neue Begegnungsstätte Forum Groningen besuchen: mit Storyworld (Museum), Kino, Ausstellungen, Events, Smartlab, Forumshop, Gastronomie, Groningens höchster Dachterrasse (famose Aussicht!), Rooftop Cinema u.v.m. (Nieuwe Markt 1, forum.nl).
 

Kunst im Wasser

Das 1994 von Königin Beatrix eröffnete neue Groninger Museum (für Kunst und Kulturgeschichte) wurde von Designer und Architekt Alessandro Mendini gemeinsam mit drei Gastarchitekten entworfen und liegt wie eine Insel im Verbindingskanaal – innen wie außen spektakulär! Die vielseitige Sammlung sowie innovative, z.T. provokative Ausstellungen beeindrucken ebenso (Museumeiland 1, groningermuseum.nl).

Oasen der Ruhe

Hofjes. Früher boten diese Ensembles aus kleinen Wohnhäusern um einen Innenhof herum im Stadtzentrum kostenlose Unterkünfte für Arme, Witwen und Kranke, heute leben hier Privatpersonen. Einige Hofjes, z.B. das Pepergasthuis, sind öffentlich zugänglich. Die Stille und bunten Gärten dort verführen zum Verweilen.

Prinsentuin. Der 1626 direkt neben dem Martinitoren komplett hinter einer Mauer angelegte Garten ist eines der schönsten Beispiele für einen Renaissancegarten in den Niederlanden. Hier findet jährlich das Poesiefestival Dichters in de Prinsentuin statt. Bei schönem Wetter ist auch die Teestube geöffnet (Martinikerkhof 23, Zugang über das Zonnewijzerpoort (Sonnenuhrtor) am Turfsingel).

Markt-Treiben

Der Grote Markt liegt im Herzen der Stadt. Hier gibt es traditionell überwiegend Kleidung und Stoffe zu kaufen sowie viele Imbissbuden und Straßencafés.

Auf dem Vismarkt preisen schon seit dem 15. Jh. Händler ihre Waren an. Probieren: Kibbeling mit Joppiesaus (Fischfilet im frittierten Backteig mit Curry-Zwiebel-Mayo-Dip). Hingucker am Markt sind die Korenbeurs (Kornbörse), sie zählt zu den Top 100 der niederländischen UNESCO-Welterbestätten, und die Der Aa-kerk dahinter. Die historischen Gebäude rundum beherbergen Gaststätten und Geschäfte.

Schauen & Shoppen

Vom Fischmarkt gelangt man in die Folkingestraat, Groningens schönste Einkaufsstraße mit pittoresken Häusern und vielen Spezialitätengeschäften. Italienische Feinkost bekommt man im Ariola Delicatessen, im Le Souk nordafrikanische und mediterrane Lebensmittel. Het Kadocafe offeriert Geschenkartikel und gut 350 Sorten Tee. Kaffee- und Weinfreunde sollten bei Beans & Grapes einkehren, Erdnussbutter-Fans im De Pindakaaswinkel.

In der Oosterstraat bietet Kaashandel van der Leij seit 1934 feinsten Käse, und die Mary Jane Schoenenboetiek macht ausgefallene Schuhträume wahr.

Hübsch altmodisch sind der Vintage-Store Bouwman Curiosa (Poelestraat 38/1) und der Lakritz-Laden Droppie (Astraat 7).

Im A-kwartier (Hoge der A und Lage der A, Brugstraat, Akerkhof) gehen Luxusläden und gemütliche Kneipen Hand in Hand mit Kunst und Kultur. Einladend: die Freisitze am Wasser mit Blick auf die alten Speicherhäuser, Baudenkmäler und Schiffe
 

Essen & Trinken

Niederländer lieben Frittiertes. Eine Groninger Besonderheit dabei ist der Eierbal: ein hart gekochtes Ei, das von einer Teigschicht ummantelt und dann frittiert wird. Die ersten Eierballen wurden Anfang der 1950er Jahre in Groningen hergestellt, die Groninger eierbaltraditie ist sogar Bestandteil des immateriellen Kulturerbes der Niederlande. Es gibt sie in den landestypischen Automatenrestaurants, dort als Eten uit de muur (Essen aus der Mauer) bezeichnet, in Snackbars und Cafeterien.

Café De Sigaar. Stilvolles Kaffeehaus mit herrlicher Terrasse am Kanal (Hoge der A 2, cafedesigaar.nl)
’t Feithhuis. Trendiges Stadtcafé-Restaurant (Martinikerkhof 10, restaurant-feithhuis.nl)
Brasserie SPH. Fürstlich speisen im „Hotel Schimmelpenninck Huys“ (Oosterstraat 53, charmehotels.eu/nl/groningen)