Check-in: Helsinki

Der Dom von Helsinki gilt als eines der imposantesten und zugleich geschichtlich bedeutungsvollsten Bauwerke der Stadt.
© Melanie Schraps

Die Markthalle Vanha kauppahalli befindet sich in einem roten Backsteinbau aus dem Jahr 1888 auf der Westseite des Südhafens.
© Melanie Schraps

Die Felsenkirche (Temppeliaukion kirkko) wurde erst 1969 in den Felsen gehauen und im Stil des Expressionismus entworfen und gilt als ein außerordentliches Beispiel der finnischen Architektur in den 1960er-Jahren.
© Melanie Schraps

Die Kapelle der Stille am geschäftigen Narinkka-Platz im Stadtzentrum Helsinkis ist ein Ort der Ruhe und des Zusammenkommens.
© Melanie Schraps

Das Sibelius-Denkmal gehört zu den meistfotografierten Plätzen in Helsinki und besteht aus ca. 600 Stahlröhren, die wie eine Orgel angeordnet sind.
© Melanie Schraps

Der „Allas Sea Pool“ bietet eine schwimmende Terrasse mit drei Pools im Herzen von Helsinki.
© Melanie Schraps

Der „Artek Flagship Store“ ist ein absolutes Muss für Design-Liebhaber, Shopaholics und Ästheten.
© Artek

Die Bar „Goldfish“ nahe des Design District spielt in der obersten Liga der Cocktailbars mit.
© Melanie Schraps

Das Vier-Sterne-Hotel „Katajanokka“ befindet sich in den denkmalgeschützten Räumen eines ehemaligen Gefängnisses.
© Hotel Katajanokka, Helsinki, a Tribute Portfolio Hotel
In der nordischen Metropole am Meer atmet man 100 Prozent finnisches Lebensgefühl.
Melanie Schraps (Bilder und Text)
Aus der Sauna zum Abkühlen in den mit Ostseewasser gefüllten Pool, Kaffee trinken im eleganten Glaspavillon an der Esplanade, danach Möbelläden mit skandinavischen Design-Klassikern durchstöbern und am Abend ein Rentier-Steak genießen – Helsinki macht sogar an dunklen Tagen glücklich.
Wussten Sie schon …
dass in Finnland laut „World Happiness Report 2020“ die glücklichsten Menschen der Welt leben? Und ein Stück vom Glück kann man mitnehmen, selbst wenn man nur ein paar Tage in der finnischen Kapitale weilt.
Sightseeing mit Genuss
Helsinkis Zentrum liegt, umgeben von Meer, auf einer Halbinsel. Das Herz der Stadt ist das Dreieck zwischen dem Senatsplatz mit seinem majestätischen weißen Dom, der aus roten Ziegeln gebauten orthodoxen Uspenski-Kathedrale am nordwestlichen Ende des Hafenbeckens und der Vanha kauppahalli, der schmucken, alten Markthalle, am südöstlichen. Hier gibt es finnische Köstlichkeiten in Hülle und Fülle: Als Mittagssnack eine Bouillabaisse oder ein Sandwich mit Ostseekrabben, als Mitbringsel für zu Hause ein Stück Räucherlachs oder eine vakuumverpackte Rentier-Lende, eine Tüte Rentier-Chips, eine Dose Elchfleisch oder das in Finnland so beliebte Lakritz. Frische, finnische Beeren bekommt man hingegen draußen an den Marktständen. Hier kann man in den hellen Sommermonaten auch an rustikalen Tischen fangfrischen, gegrillten Lachs mit Gemüse essen, während man der Helsinki-Tallinn-Fähre im Hafen beim Rangieren zuschaut.
Heiß, heisser, Sauna
Das Hafenbecken ist eng, umso mehr, seitdem 2016 der Allas Sea Pool (allasseapool.fi) eröffnet wurde – eine der modernsten Saunen Finnlands, direkt am Hafenkai. Das Highlight: Aus dem hölzernen Saunagebäude führt eine Brücke auf eine gigantische, schwimmende Terrasse hinaus, auf der sich drei große Pools befinden, einer davon mit Ostseewasser gefüllt. Wer es uriger mag, lässt sich zur Sauna-insel Uunisaari (uunisaari.fi) schippern.
Shopping und Design
In dem relativ jungen Finnland, das erst 1917 unabhängig wurde, gehört Design zum Kulturerbe und der Design District für Besucher zum Pflichtprogramm! Zweckmäßige Holzmöbel in klaren, naturnahen Formen hat den finnischen Designern weltweit Anerkennung eingebracht. Der „Ball Chair“ von Eero Aarnio aus den 1960er Jahren ist zum Klassiker der Moderne avanciert, ebenso wie der „Stool 60“, der Hocker mit den drei Beinen aus gebogenem Birkenfurnier von Architekt und Designer Alvar Aalto. Letzterer war 1935 auch an der Gründung von Artek beteiligt, der Firma, die bis heute finnische Designermöbel produziert und vertreibt. Tipp: ein Besuch im „Artek“-Möbelladen (Keskuskatu 1 B).
Helsinkis Prachtstraße ist die Esplanade, die aus zwei Parallelstraßen mit einem kleinen Park in der Mitte besteht. In dem gläsernen Jugendstil-Pavillon Kappeli im Park genießt man Blaubeerkuchen und eine Tasse Kaffee zur Shopping-Stärkung.
Im Schaufenster des bekannten finnischen Porzellanherstellers Iittala an der Esplanade steht die ikonische, wellenartig geformte Vase von Designer Alvar Aalto neben Tassen mit Mumin-Motiven. Die nilpferdartigen Zeichentrickfiguren, die die Schriftstellerin Tove Jansson ab 1945 schuf, sind in Finnland bis heute Kult, auch bei Erwachsenen.
In der Galleria Kämp, der Einkaufspassage neben dem gleichnamigen Grandhotel, bietet Schoffa finnische Herrenmode an, und das Familienunternehmen Gemmi verkauft hochpreisige Wende-Pelzjacken.
In der Aleksanderinkatu findet man Geschäfte mit finnischen Messern, Bernsteinen und den Digitaluhren der beliebten Marke Suunto – alles nur einen Steinwurf von der Esplanade entfernt.
Sakrale Highlights
Im Kontrast zur altehrwürdigen Uspenski-Kathedrale stehen zwei moderne Kirchen, die man einfach gesehen haben muss: die fensterlose, eiförmige Kamppi-Kapelle, sie soll den Menschen als Ort der Begegnung, Ruhe und des Friedens dienen, gleich neben dem renommierten Kunstmuseum Amos Rex, und die Temppeliaukio-Kirche. Die Felsenkirche befindet sich im Stadtteil Etu-Töölö, auf dem Tempelplatz, umringt von hohen Häusern. Sie wurde in den 1960er Jahren nach unten in den Boden hineingeschlagen. Wenn man in den betonierten Eingang wie bei einer Tiefgarage eintritt, steht man in einer gro-ßen Kirche, deren Wände aus grobem Granit bestehen. Gekrönt wird der Raum von einem raffinierten, kreisförmigen Kupferdach mit Schlitzen, durch die das Sonnenlicht hereinfällt.
Und wenn man schon in Töölö ist, sollte ein Spaziergang zum Denkmal für den finnischen Komponisten Jean Sibelius sowie zum nahen Strand nicht fehlen.
Gaumen-Schmaus
Anschließend empfiehlt sich eine Einkehr ins Ravintola Kuu (Töölönkatu 27, ravintolakuu.fi/en) („Ravintola“ heißt Restaurant, „Kuu“ Mond). Die Speisekarte ist überschaubar und exquisit, das butterweiche Rentier-Filet ein Genuss, genauso wie der finnische „Arctic Blue Gin“ als Aperitif oder das traditionelle finnische Brot namens „Saaristolaisleipä“.
Digestif gefällig? Die Bar Goldfish (www.goldfish.fi) nahe des Design District spielt in der obersten Liga der Cocktailbars mit. Rockig-gemütlich geht’s in der Beaver Bar (Porthaninkatu 9) im Stadtteil Kallio zu. Schließlich ist Helsinki auch die Welthauptstadt des Heavy Metal (www.tuska.fi).
Schlaf-Gemach
Wer am späten Abend sein müdes Haupt besonders luxuriös betten möchte, bucht sich ein Zimmer im prachtvollen Hotel Kämp (Pohjoisesplanadi 29, hotelkamp.com/en) mitten auf der Esplanade. Gäste mit Sinn für Ausgefallenes checken im Hotel Katajanokka, Helsinki, a Tribute Portfolio Hotel (Merikasarminkatu 1 A, marriott.com) auf der Halbinsel Katajanokka ein (10 Min. Fußweg von der Esplanade entfernt). Der Clou: Das Vier-Sterne-Hotel befindet sich in den denkmalgeschützten Räumen eines ehemaligen Gefängnisses – hyvää yötä! Gute Nacht!