Check-in: Mannheim

Der 60 m hohe Wasserturm ist ein bekanntes Wahrzeichen Mannheims.
© Adobe Stock/Jan Schuler

Barockschloss Mannheim
© Adobe Stock/CPN

Kunsthalle Mannheim
© Uwe Kulick

Im Luisenpark
© targut

Street-Art von CASE, 2019
© StadtWandKunst/Alexander-Krziwanie-Collage
Die Kongressstadt im Südwesten Deutschlands hat viel mehr zu bieten als nur innovative Tagungen!
Erica Gebhart (Text)
Die Kultur- und Kneipenszene, die Kunstschätze und prächtigen Bauten, die märchenhaften Parks und das multikulturelle Leben in der rund 310.000-Einwohner-Stadt zwischen Rhein und Neckar: All das kann es durchaus mit europäischen Metropolen aufnehmen. Die schachbrettartige Anlage der Innenstadt ordnete Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz im 17. Jahrhundert an. Das macht die Orientierung leicht, ganz wie in amerikanischen Städten. Der Legende nach soll sogar Manhattan nach diesem Vorbild erbaut worden sein.
Wussten Sie schon …
dass im Jahr 1817 Karl von Drais hier das Ur-Fahrrad entwickelte? Es war viermal so schnell wie die damaligen Postkutschen. 1880 tüftelten Werner von Siemens und Johann Georg Halske in Mannheim an dem weltweit ersten elektrischen Aufzug, während Carl Benz dort wenig später das erste Automobil erfand und Julius Hatry 1929 mit dem ersten funktionsfähigen Raketenflugzeug für Aufsehen sorgte. Und nicht zu vergessen: Dario Fontanella, der 1969 in Mannheim das erste Spaghetti-Eis servierte. Auch heute noch wird hier getüftelt und geforscht – und das nicht nur im medizinischen und technischen Bereich. Die Popakademie im Trend-Stadtteil Jungbusch ist bundesweit die einzige staatliche Hochschuleinrichtung für populäre Musik und Musikbusiness. Alice Merton („No Roots“, 2017) ist nur eine der erfolgreichen Absolventen der international anerkannten Kaderschmiede.
Kunst-Stücke
Das zweitgrößte Barockschloss Europas nach Versailles ist das in Mannheim. Es beherbergt heute die wohl schönste Universität Deutschlands. Es wurde gerade erst wiedereröffnet (Di-So 10-17 Uhr, Eintritt 7 EUR; www.schloss-mannheim.de).
Die Jugendstil-Grünanlagen rund um den Wasserturm, dem 60 m hohen Wahrzeichen der Stadt am Friedrichsplatz, sind nach französischem Vorbild gestaltet. Von April bis Oktober gibt es dort abends zauberhaft beleuchtete Wasserspiele.
Kunsthalle Mannheim mit Meisterwerken von Anselm Kiefer, Manet und Francis Bacon. Noch bis 26. April gibt es eine Sonderausstellung mit Werken des amerikanischen Fotografen Walker Evans aus den 1930er Jahren zu sehen, bemerkenswerte Vorläufer der Streetlife-Fotografie (Di-So/Feiertage 10-18 Uhr, Mi 10-20 Uhr, Eintritt 12 EUR , www.kuma.art).
Hochkarätige Sammlungen der Reiss-Engelhorn-Museen in Archäologie, Weltkulturen und Fotografie in Europa. Zudem ständige Kunst-Events wie „Culture after work“, klassische Konzerte und mehr (Di-So 11-18 Uhr, Eintritt ab 13,50 EUR, www.rem-mannheim.de)
Street-Art. Stadt.Wand.Kunst lädt jedes Jahr bekannte nationale und internationale Streetart-Künstler nach Mannheim ein (Führungen: www.stadt-wand-kunst.de).
Grüne Oasen
Im Luisenpark zwischen Pflanzen-Pavillons und Teehäusern einfach nur sein – Entspannung pur! Oder mit der Duojing-Bahn durch den chinesischen Garten düsen oder mit der Gondoletta über den Kutzenweiher schippern (Rundfahrten je 5 EUR) und dabei mit etwas Glück Riesenkarpfen, Schildkröten und Klapperstörche sehen (9-19.30 Uhr, Sommer 9-20 Uhr, Eintritt 8 EUR, www.luisenpark.de)
Reißinsel, ein urwüchsiges Naturparadies mitten in der Stadt. Ein Damm führt zu einem Strand mit verschlungenen Ästen, ist ein bisschen wie im Dschungel (Rheingoldstr., weiter bis zum Waldrand).
Loslegen und Loslassen
Joggen und biken am Neckar- und Rheinufer. Gute Strecken z.B. unter www.komoot.de. Gut und günstig: Fahrradverleihsystem im Verkehrsverbund Rhein-Neckar, man kann sogar in Mannheim losradeln und das Rad in Heidelberg abgeben (www.vrnnextbike.de). Und danach in der Salzgrotte relaxen (ab 10 EUR/45 Min., Rheinvorlandstr. 10, Mo-Sa 10-20 Uhr, www.naturspa-salzgrotte.de)
Stadt-Streifzüge
Sieferle & Sailer. Ausgezeichnet als bester Barbier Deutschlands und gleichzeitig abends eine der tollsten Bars der Stadt. Einzigartig! (Neckarvorlandstr. 17A, Stadtteil Jungbusch, www.sieferleundko.de)
Pellegrini. Außergewöhnlich hohe Schuhladendichte in Mannheim, doch dies ist einer der feinsten Läden mit toller Auswahl! (Q5, 1, Fressgasse, www.pellegrinischuhe.de)
Saray Pastanesi. Türkische Backkunst auf hohem Niveau. Noch viel besser als in der Stadt am Bosporus! Zu finden im Viertel „Klein-Istanbul“ hinter dem Marktplatz (H2,6, auf facebook)
Essen & Trinken
Zum Aperitif am besten ins „Café Flo“ am Wasserturm. Stimmungsvolles Ambiente, beste Weine und Champagner (Friedrichsplatz 15, auf facebook)
Zum Tafeln ins „Glück & Verstand“. Kochkunst vom Feinsten, auch vegetarisch und vegan. Die Manchego-Ricotta-Nocken auf Fenchel sind ein Gedicht, die Apfel-Feigen-Tarte mit Thymian-Sahne sowieso! (G7, 17, www.glueckundverstand.de)
Dinner mit Ausblick. Italienische Spezialitäten im „Purino“ am Rheinufer. Schiffe gleiten vorbei, kleine Wellen rollen bis ans Ufer, und die Pizza kann sich auch sehen lassen. Fast ein bisschen wie im Süden! (Strandbadweg 1, www.purino.de)
Einen Absacker nimmt man am besten im Szeneviertel Jungbusch, wo die Bar- und Kneipendichte sehr hoch ist. Die „Onkel Otto Bar“ ist eine plüschige Institution (Jungbuschstr. 8, www.onkelotto bar.de). Oder vielleicht doch lieber in den „Speicher 7“, einen ehemaligen Getreidespeicher, mit herrlichem Rhein-Blick? (Rheinvorlandstr. 7, www.speicher7.com)
Schauspiele
Das „Schatzkistl“, ein kleines Theater mit dem Charme längst vergangener Zeiten, wartet mit einem Programm aus Varieté, Burlesque und Komödien auf (Augustaanlage 4-8, www.schatzkistl.de).
Das „Capitol“ ist ein ebenso stimmungsvolles Veranstaltungshaus. Hier finden Live-Konzerte und Comedy-Abende statt (Waldhofstr. 2, www.capitol-mannheim.de).

Mannheimer Quadrat
© Stadt Mannheim

Konzert der Popakademie
© Stadt Mannheim/pexels

Süßes von „Saray Pastanesi“
© Saray Pastanesi