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Hanne Darboven, Ost-West-Demokratie, 1983, © Hanne Darboven Stiftung, VG Bild-Kunst, Bonn 2021 / Courtesy: KEWENIG, Berlin, Foto: Lepkowski Studios Berlin

NEW ORDER. Über Kunst und Ordnung in ungewissen Zeiten

18. September 2021 - 9. Januar 2022: Kunstausstellung im Museum im Kulturspeicher in Würzburg

Die Zukunft scheint immer weniger vorhersehbar, das Jetzt immer weniger greifbar. Geprägt von Klimakrisen, geopolitischen Umwälzungen, neuen kriegerischen Konflikten, Migrationsbewegungen und Auswirkungen einer Pandemie, hat sich das Weltgeschehen zu einer verunsicherten Gegenwart potenziert. Die globale Ordnung wirkt wie aus dem Gleichgewicht. Auch die weltweite Vernetzung, die Mobilität von Daten, Waren und Menschen, ist während der Pandemie krisenhaft ins Stocken geraten.

Der Begriff der Ordnung hat vor diesem Hintergrund neue Prominenz erlangt. In der öffentlichen Kommunikation über die Bewältigung von Krisen ist vermehrt von einer „Wiederherstellung“ oder „Aufrechterhaltung der Ordnung“ die Rede. Das Schaffen einer Ordnung gilt als Versuch, die Welt begreifbar und beherrschbar zu machen. Aber wovon ist eigentlich die Rede, wenn wir von Ordnung sprechen? Auf welcher historischen und theoretischen Grundlage wird der Begriff anwendbar, in welchen Zusammenhängen können wir ihn heute nutzen? Und eignet er sich in seiner Festlegung überhaupt, um eine permanent sich wandelnde Welt und tendenziell fluide Gegenwart zu erfassen, gar zu gestalten?

Die internationale Gruppenausstellung NEW ORDER geht diesen Fragen nach und untersucht den Begriff Ordnung auf seine gesellschaftlichen und ästhetischen Implikationen. Sie bringt Werke von Künstler*innen verschiedener Generationen zusammen, die sich mit unterschiedlichen Formen von Ordnung auseinandersetzen. Die Themen reichen von direkten Bezügen zu wissenschaftlichen und politischen Ordnungen über die kritische Befragung von Strukturen der Macht und Mechanismen der Überwachung bis hin zu Entwürfen eigener Ordnungen. Ausgehend von Themenkomplexen wie Zeit, Territorium, Technologie, Institution, Algorithmus, Grammatik und Körper stellt die Schau vielfältige Bezüge zwischen unterschiedlichen künstlerischen Positionen her.